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Werkeinführung

Luther-Arkaden für gemischten Chor a cappella

„Musikam hab ich allzeit lieb gehabt. Wer diese Kunst kann, der ist guter Art, zu allem geschickt.“ Luther hatte ein besonders inniges Verhältnis zur Musik. Für ihn war sie eine Gottesgabe. Sie galt ihm sogar als rechte Waffe gegen den Teufel, von dem er sagt, dass dieser die Musik nicht mag. Luther bewunderte die Motettenkunst Senfls und befindet sich mit dieser Wertschätzung musikalisch ganz auf der Höhe seiner Zeit. Luthers Wort durchzieht die deutsche Musik seit Heinrich Schütz. Viele bedeutende Werke basieren auf Texten von Luthers Bibelübersetzung. Die ihm zugeschriebenen Lieder sind spätestens seit Bachs Kantatenwerk immer wieder Vorwurf herrlicher Kompositionen gewesen.

Nach meiner Deutschen Messe nach Luthers Liturgie habe ich mich erneut dem großen Manne gewidmet, in dessen Kirche ich getauft und konfirmiert bin. Diesmal wählte ich mit Absicht Textausschnitte, die allgemein weniger bekannt sind und darüber hinaus eine universelle Verwendung der Motetten im Jahreskreis erlauben.

Der Begriff der Arkade, aus dem griechischen stammend, bedeutet Bogen, womit allgemein ein architektonisches Element benannt wird. Ihn auf das Formprinzip in der Musik anzuwenden geschah durchaus auch aus theosophischer Haltung, aber auch aufgrund der für die (abendländische) Kirchenbaukunst historisch gewachsenen Bogenformen. Die Worte Luthers stehen wie Säulen und stützen die musikalischen Arkaden.

Texte der 5 Motetten:

Denn das ist eine besondere Kraft, dass ein Körnlein, das in die Erde fällt, zu seiner Zeit aufgeht und eine Frucht trägt nach seiner Art ...

Wir sind allsamt zu dem Tod gefordert, und keiner wird für den anderen sterben, sondern jeder in eigener Person für sich mit dem Tod kämpfen.

Man lasse die Geister aufeinander platzen ... Aber die Faust haltet stille! Schrei flugs und wehre dich! Aber die Faust halte stille! Möge es ihm wohltun, wenn er in Wut geraten will. Aber die Faust halt er stille!

Aber die Geduld bewirkt und bringt die Hoffnung, welche sich frei ergibt und sich zu Gott aufschwingt.

Der schönsten und herrlichsten Gaben Gottes eine ist die Musika! Könige, Fürsten und Herren müssen die Musikam erhalten; denn großen Potentaten und Regenten gebühret, über guten, freien Künsten und Gesetzen zu halten.





© 2006 Thomas Buchholz - Komponist

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